HAP KI DO - Geschichte?
Die Entwicklung und Entstehung des HAP KI DO
Die eigentliche Geschichte von Hap-Ki-Do beginnt mit dem koreanischen Großmeister Yong-Sul Choi (1904 - 1986), obwohl die Techniken wesentlich älter sind und eine jahrtausend alte Entwicklung durchlebt haben. Chois Eltern starben als er noch sehr jung war und so wurde er im Alter von ca. 8 Jahren von einem Süßwarenhändler adoptiert und nach Japan mitgenommen. Gleich darauf verließ er sein neues Zuhause und reiste alleine nach Osaka, wo er von der Polizei aufgegriffen wurde. Da er keine Familie hatte, wurde er in einem buddhistischen Tempel unter der Obhut des Mönchs Kintaro Wadanabi aufgenommen. Dieser war ein enger Freund vom berühmten Großmeister Takeda Sokaku (1860 - 1943). Choi hatte ein großes Interesse an Kampfkunst und wurde im Alter von 11 Jahren von diesem adoptiert. Sein Name wurde daraufhin auf Asao Yoshida geändert. Choi trainierte unter Takeda fast 30 Jahre die Kampfkunst Daito-Ryu Aiki-Jutsu.1943 verstarb Großmeister Taketa. In Folge kehrte Choi nach Korea zurück (1945) und änderte seinen Namen wieder auf Yong-Sul Choi.
In Korea verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Schweinezüchter. Eine nahe liegende Brauerei überließ ihm Getreidespreu zur Fütterung der Tiere. Eines Tages im Jahre 1947 mußte sich Choi gegen einen Angriff von Dieben seiner Futtermittel zur Wehr setzen. Aus einem Fenster beobachtete interessiert der Präsident der Brauerei, Bok-Sub Suh, der auch Dan-Träger im Judo war, den Kampf. Er war erstaunt mit welcher Leichtigkeit sich Choi gegen seine Angreifer verteidigte.
Danach bat er Choi zu sich ins Büro und wollte mehr über diesen Kampfstil erfahren. Choi forderte ihn auf ihn anzugreifen. Nachdem er Bok-Sub zweimal hintereinander zu Boden geworfen hatte, wurde er gebeten, ihn zu unterrichten. Bok-Sub bot im dafür Geld und errichtete einen Trainingsraum in der Brauerei. Dies war der Beginn seines Unterrichts in Korea. Choi nannte seine Kunst Yu Sool (der koreanische Ausdruck für Ju-Jutsu). Nach Ende des Koreakrieges eröffnete Choi 1953 in seinem Haus in Tae Gu seine erste Kampfkunstschule. Neben Bok-Sub unterrichtete er auch andere Schüler. Inzwischen hatte Choi begonnen Techniken aus den koreanischen Stilen zu adaptieren. Er lehrte neben den Hebel-und Wurftechniken nun auch Schläge, Fußtritte und Waffentechniken. Der Name der Kampfkunst wurde daher zunächst auf Yu Kwon Sool geändert, was frei mit „harte und weiche Kampftechnik“ übersetzt werden kann. Später nannte er die Techniken Dae Han Hap Ki Yu Kwon Sool. „Dae Han“ ist die koreanische Bezeichnung für Korea. Die bedeutendsten Schüler zu dieser Zeit waren Suh Bok-Sub, Ji Han-Jae, Kim Moo-Wong und Suh In-Hyuk.
Ji Han-Jae begann im Alter von 13 Jahren sein Training unter Choi und trainierte bei diesem von 1953 bis 1956. Danach ging Ji zurück in seine Heimatstadt An Dong. Dort trainierte er bei einem taoistischen Mönch Namens „Lee“. Ji`s erste Schule hieß A Moo Kwan und er unterrichtete HapKi Yu Kwon Sool. 1957 ging Ji nach Seoul und eröffnete mit Unterstützung von Choi ein Dojang. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ji bereits den 3. DAN in HapKi Yu Kwon Sool.
Später wurde der Name HapKi Yu Kwon Sool als zu lang angesehen. So wurde der Name auf Hap-Ki-Do geändert. Ob Choi oder Ji den Namen kreiert hat, kann nicht zweifelsfrei geklärt werden. Unbestritten ist jedoch, daß ein Großteil der HAP KI DO-Großmeister ihre Ausbildung bei Ji Han-Jae begonnen hat und ein nicht unerheblicher Teil der HAP KI DO-Ausbildungsinhalte (Atemtechnik, Waffentechniken und Fußtritte) von Ji eingeführt wurde.
HAP KI DO in Österreich
1972 fand in Schladming ein Sommerlehrgang des JIU JITSU - Verbandes Österreich statt. Der Koreaner Kim Sou Bong stellte bei diesem Lehrgang HAP KI DO vor. Nach einigen Wochenendlehrgängen wurde im Dezember 1973 HAP KI DO anstelle Jiu-Jitsu im damaligen Ai Do Kan-Verein in Graz eingeführt. Schon 1974 wurde der erste HAP KI DO-Verein in Graz gegründet. Das Training wurde von dem nach Österreich gesandten Koreaner Kim Syung-Pyung bis 1984 geleitet. Er gründete später aus dem Verein eine Schule. Diese verkaufte er 1984 und wanderte nach New York aus. In Folge entstanden auch in anderen Städten HAP KI DO-Vereine. So unter anderem Vereine in Gleisdorf (1976), in Graz (1983), in Weiz (1990), Leibnitz (1992) und in Frohnleiten (1994).